Die BAPF Eglisau steht in den Schlagzeilen. Der Abgang von Behördenmitgliedern aus gesundheitlichen Gründen hat für Aufmerksamkeit gesorgt. Die Ortspartei fokuseglisau hat oder Sorge oder politischem Kalkül sogar eine Anfrage an den Bezirksrat gerichtet. Sie zweifelt, dass die BAPF ihre Aufgaben noch wahrnehmen kann und sie zweifelt an der Führungskompetenz von Regula Peter und dem Eglisauer Gemeinderat. Unterstützung erhält Regula Peter in den Sozialen Medien vor allem von Parteikolleginnen und -kollegen.
Zueriunterland24.ch ist politisch neutral. Wir schreiben was ist. Und wir lassen alle Seiten zu Wort kommen. Aus diesem Grund geben wir Regula Peter die Gelegenheit, sich zu äussern. Ein persönliches Treffen für ein ausführliches Gespräch war für Regula Peter in den vergangen Tagen aus terminlichen Gründen nicht möglich. Deshalb hat Sie die Fragen von zu24.ch schriftlich beantwortet. Wir publizieren die Antworten ungekürzt und unverändert.
Regula Peter, warum verlassen drei BAPF Mitglieder aus gesundheitlichen Gründen innert kürzester Zeit die Behörde?
Regula Peter: Die Belastung war für uns alle sehr gross, zeitlich wie auch emotional. Ich kann und möchte hier nicht für andere sprechen. Da auch Anschuldigungen gegen mich im Raum stehen, erlaube ich mir nicht, diese Rücktritte zu beurteilen.
Kann die BAPF die Aufgaben gemäss Gemeindeordnung noch erfüllen?
Die BAPF bestand bis Ende März aus vier Mitgliedern, seit dem 1. April aus drei Mitgliedern. Da die Hälfte, also mindestens drei der fünf Mitglieder, im Amt sind, sind wir handlungsfähig. Wir sind sehr engagiert und motiviert, die Aufgaben und Herausforderungen anzugehen. Auch sind wir zuversichtlich, die beiden Vakanzen zeitnah füllen zu können. Zudem werden wir von der Verwaltung sehr gut unterstützt.
Wird die BAPF organisatorisch und administrativ gemäss allgemeingültigen Vorgaben und im Sinne des demokratischen Prozesses geführt?
Ja, es sind mir keine Abweichungen bekannt.
Warum werden Sie aktuell so heftig kritisiert?
(Diese Frage konnte Regula Peter nicht beantworten, da Vorwürfe nicht klar und offen an sie direkt gerichtet werden)
Was erwarten Sie vom Bezirksrat nach der Anfrage vom fokus?
Wie der Bezirksrat die Situation beurteilt, kann ich nicht vorwegnehmen.
Was haben Ihnen die Vorgänger im Gemeinderat für Herausforderungen überlassen?
Neben dem Projekt Kleeblatt gilt es Prozesse und Abläufe im Betrieb des Alterszentrums Weierbach aufzuarbeiten. Bei der Anbindung vom AZW als eigenwirtschaftlicher 24/7-Betrieb an die Einheitsgemeinde braucht es noch klare Schnittstellen und Entscheidungen.
Warum kritisieren Sie ihre Vorgänger nicht konkret= Sie werden für Dinge attackiert, die andere „verbrochen“ haben.
Es dient nicht der Sache, Schuldige zu suchen. Es geht um die Zukunft des Alterszentrums Weierbach. Die BAPF hat zum Wohle der Bevölkerung, der Bewohnenden und der Mitarbeitenden entschieden.
Man hat das Gefühl der Gemeinderat lasse Sie im Stich. Täuscht dieser Eindruck?
Ich fühle mich von meiner Kollegin und meinen Kollegen unterstützt.
Wie oft haben Sie in letzter Zeit an Rücktritt gedacht?
Noch nie, auch wenn die die Situation sehr belastend ist – es gibt viele schöne Erlebnisse und Begegnungen in meinem breiten Ressort die mir die Motivation geben, mich weiterhin für die Gemeinde einzusetzen.
Wo würden Sie selbstkritisch sagen, gibt es Verbesserungspotential?
Es war eine Ausnahmesituation – heute bin ich der Ansicht, die Behörden hätte eine Moderation gebraucht zur Unterstützung und Koordination während dieses ganzen Prozesses. Die Kommunikation war nicht optimal. Nicht der Zeitpunkt – man muss mit den Fakten vertraut sein, bevor man informiert - aber die Aufbereitung der Unterlagen. Die Berichte stammen aus behörden-internen Sitzungen und können ohne Erklärung falsch interpretiert werden, es hätte eine Zusammenfassung gebraucht und eine Auflistung, wann welche Abklärungen stattfanden.