Digitec Galaxus plant seit Jahren ein gross angelegtes Operationscenter in Rafz, um seine Logistik langfristig zu sichern. Auf einer Fläche von 60'000 Quadratmetern sollen bis zu 550 Arbeitsplätze entstehen, hauptsächlich für Logistiker, die in einem Zweischichtbetrieb arbeiten. Am Samstag präsentierte CEO Florian Teuteberg den aktuellen Stand des Projekts vor über 350 interessierten Einwohnern in der Saalsporthalle Schalmenacker.
Die Baupläne erfordern eine Genehmigung durch die Stimmberechtigten von Rafz. Der Kanton hat strenge Auflagen erlassen, die maximal 3000 Fahrten pro Tag an mehr als 100 Tagen pro Jahr erlauben. Teuteberg betonte gemäss dem Zürcher Unterländer, dass das Operationscenter nur zu 1500 Fahrten pro Tag führen würde, davon etwa 1100 durch Privatfahrzeuge und 368 durch Lastwagen. Die Schichtzeiten der Mitarbeitenden sollen ausserhalb der Stosszeiten liegen.
Ein grosser Teil der Gütertransporte soll per Bahn erfolgen, mit elektrisch betriebenen Shuttles, die Container zu bereitstehenden Zügen am Bahnhof Rafz befördern. Täglich sind 64 Container, verteilt auf zwei Züge, geplant. Der Personenverkehr soll durch Anreize zur Nutzung von ÖV und Fahrgemeinschaften sowie durch angepasste Schichtzeiten unterstützt werden.
Das Projekt bietet der Gemeinde potenziell erhebliche finanzielle Vorteile, darunter Unternehmenssteuern, Grundstückgewinnsteuern, Mehrwertabgaben und Quellensteuern der Mitarbeitenden. Digitec Galaxus plant zudem die Installation der grössten Fotovoltaikanlage der Schweiz auf den Gebäuden, die genug Energie für 2200 Einfamilienhäuser liefern soll. Ein zusätzlicher Anreiz für die Gemeinde ist die Unterstützung des Vereins Pumptrack Rafzerfeld durch die Errichtung eines Rundkurses auf dem Gelände.
Trotz der vorgestellten Vorteile bleibt Skepsis in der Bevölkerung. Kritische Fragen betrafen gemäss Zürcher Unterländer die Höhe der Gebäude, den Verlust von Kulturland und die tatsächliche Wertschöpfung des Projekts. Gemeinderat Roman Neukom und Raumplanerin Gaby Horvath beantworteten diese Anliegen und wiesen auf die strengen kantonalen Vorgaben hin, die Biodiversitätsausgleichsflächen und andere Auflagen einschliessen.
Die Abstimmung über den Gestaltungsplan ist für März 2026 vorgesehen. Bei Zustimmung könnte das neue Operationscenter frühestens 2028 in Betrieb genommen werden.